Beachen 2019

Nummer 1 in Europa bei den Frauen

Der Fahrplan der Schweizer Beachvolleyballerinnen für die Olympische Spiele 2020 in Tokio stimmt. Sowohl Nina Betschart/Tanja Hüberli als auch Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré befinden sich gut auf Kurs.

Nina Betschart (l.) in Aktion gegen Joana Heidrich im Final an den Schweizer Meisterschaften im Beachvolleyball. BILD KEY

Sandro Mühlebach

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BEACHVOLLEYBALL. Im Jahr 2004 gewannen Patrick Heuscher und Stefan Kobel an den Olympischen Spielen in Athen eindrücklich die Bronzemedaille. Es war der Höhepunkt einer ganzen Ära, in der phasenweise drei Schweizer Männerduos in den Top 10 der Weltrangliste geführt wurden. Die erfolgreichen Beachvolleyball-Zeiten schienen nach den Rücktritten der alten Garde für das Binnenland Schweiz indes erst mal vorbei. Doch nach dem Abschluss der diesjährigen World-Tour-Saison, die am Wochenende mit dem Finalturnier in Rom endete, ist die Schweiz wieder die erfolgreichste europäische Nation – dieses Mal jedoch bei den Frauen.

Es mag vielleicht nur eine Momentaufnahme sein, bemerkenswert ist diese Leistung aber allemal. In der Weltrangliste sind Betschart/Hüberli und Heidrich/Vergé-Dépré als die bestklassierten zwei europäischen Teams auf den Plätzen 7 und 11 klassiert, im bereinigten und mit Blick auf Tokio wichtigeren Olympia-Ranking liegen sie nach rund zwei Dritteln der Qualifikationsphase sogar auf den Positionen 6 und 8.

Spielen die beiden Schweizer Duos nächstes Jahr auch nur annähernd so stark auf und können ihre Leistungen bestätigen, dann wird die Schweiz erstmals mit zwei Frauen-Teams am olympischen Beachvolleyball-Turnier teilnehmen dürfen. Via Ranking qualifizieren sich die besten 15 Paare für Tokio. Die Erfahrung zeigt, dass der Schweiz die beiden Quotenplätze kaum mehr zu nehmen sind –vorausgesetzt, die Duos bleiben von verletzungsbedingten Pausen grösstenteils verschont, und sie schaffen es, ihre Form weiterhin halten oder das Niveau vielleicht sogar noch zu erhöhen.

WM und Gstaad als Höhepunkt

Philippe Saxer, der Direktor Beachvolleyball bei Swiss Volley, freut sich über das aktuell starke Abschneiden seiner Aushängeschilder. «Im Winter hätten wir dafür ohne zu zögern unterschrieben», so Saxer, der nach Tokio zum CEO des Verbandes aufsteigen wird. «Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg.»

Nina Betschart und Tanja Hüberli glänzten primär mit zwei 4. Rängen an den Weltmeisterschaften in Hamburg und am Major-Turnier in Gstaad, daneben aber auch mit konstant starken Auftritten. «Für das Ranking ist die Konstanz sehr wertvoll», sagt Saxer. Dank der erspielten Punkte würden die Schweizer Meisterinnen etwas «entspannter» in die Olympiasaison starten können und nicht mehr zwingend jedes Turnier bestreiten müssen.

Die Wende in Moskau

Etwas mehr Sorgen bereitete Saxer lange Zeit das andere Duo. Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré kamen nach der Verletzungspause von Heidrich letzten Herbst bei der Rückkehr in diesem Frühjahr nicht in Fahrt. Dafür überzeugten sie in der zweiten Saisonhälfte umso mehr. Die resultatmässige Wende brachten zwei Turniere in Moskau: die EM (4. Rang) und eine Woche später der gleichenorts stattfindende World-Tour-Event, an dem Heidrich/Vergé-Dépré ihren ersten Turniersieg realisierten. «Die zwei Wochen waren für die Spielerinnen und das gesamte Team eine grosse Erleichterung», so Saxer. Zuvor sei schon etwas Nervosität aufgekommen.

Für Heidrich und Vergé-Dépré ist die Saison anders als für Betschart/Hüberli noch nicht zu Ende. Übernächste Woche versuchen die beiden in China am Olympia-Qualifikationsturnier einen direkten Quotenplatz zu ergattern. In der aktuellen Form ist ihnen dies zuzutrauen, denn in Rom wurden Heidrich/Vergé-Dépré erneut Vierte.

Gerson/Heidrich in Lauerstellung

Etwas diffiziler ist die Situation bei den Männern. Mirco Gerson und Adrian Heidrich nehmen im Olympia-Ranking derzeit «nur» Platz 18 ein, obwohl sie diese Saison siebenmal in den ersten zehn klassiert waren. «Ihnen fehlt nicht viel. Es braucht 2020 noch den Exploit», sagt Saxer. «Sie sind in Lauerstellung.»

Auch Heidrich/Gerson starten nächste Woche in China. Sollte es weder am Olympia-Qualifikationsturnier noch über das Ranking für einen Quotenplatz reichen, bleibt als «Rettungsanker» noch der Continental Cup, an dem sich nach drei Runden das beste noch nicht qualifizierte Team aus Europa das letzte Ticket für Tokio sichert. (sda)

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Heidrich/Vergé-Dépré triumphieren in Moskau

Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré gewinnen das Viersterne-Turnier in Moskau. Im Final bezwingen sie die Brasilianerinnen Lima/Antunes 21:18, 16:21, 15:8.

Joana Heidrich (rechts) und Anouk Vergé-Dépré feiern den Punktgewinn

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Die Zürcherin und die Bernerin setzten sich in ihrer dritten Saison erstmals auf der World Tour durch, und dies gleich bei einem Event der zweithöchsten Kategorie. Der Erfolg bringt den beiden wichtige Punkte im Olympia-Ranking. Tokio 2020 sind sie einen grossen Schritt näher gekommen.

Für Heidrich und Vergé-Dépré ist es der zweite erfolgreiche Auftritt in der russischen Hauptstadt innerhalb von sieben Tagen, nachdem sie auch an den Europameisterschaften vor einer Woche die Runde der letzten vier erreicht hatten, eine Medaille aber knapp verpassten. Nach einem harzigen Saisonstart haben die beiden den Tritt gefunden.

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Trotz Matchbällen keine EM-Medaille für Heidrich/Vergé-Dépré

Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré haben an den Beachvolleyball-Europameisterschaften in Moskau eine Medaille verpasst.

Das Schweizer Duo unterlag im Spiel um Rang 3 den Spanierinnen Liliana Fernandez/Elsa Baquerizo nach fünf vergebenen Matchbällen 21:13, 15:21, 19:21.

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Die zweite Niederlage des Tages der Schweizer Halbfinalistinnen war eine der bitteren Sorte. Fünfmal fehlte der Zürcherin Heidrich und der Bernerin Vergé-Dépré im Entscheidungssatz nur ein Punkt zum Sieg. Stattdessen nutzten die als Nummer 9 gesetzten routinierten Spanierinnen die zweite Gelegenheit, um ihre dritte EM-Medaille nach Bronze 2012 und Silber 2013 einzufahren.

Dabei zeigten Heidrich/Vergé-Dépré in der entscheidenden Phase der Partie ein starkes Comeback. 7:10 lagen sie im dritten Satz zurück, als Vergé-Dépré wegen eines Kopftreffers während mehrerer Minuten medizinisch behandelt werden musste. Danach kämpften sich die Schweizerinnen erfolgreich zurück und standen sie mehrmals nahe am Sieg.

Die erste Chance auf eine Medaille hatten Heidrich/Vergé-Dépré am Vormittag mit der Halbfinal-Niederlage gegen das polnische Duo Kinga Wojtasik/Katarzyna Kociolek vergeben. Beim 21:18, 18:21, 8:15 starteten die Schweizerinnen stark ins Tiebreak und gingen 4:2 in Führung. Danach aber zogen sie eine Schwächephase ein, wodurch sie immer mehr in Rücklage gerieten. Zugleich gelang den als Nummer 4 gesetzten Polinnen in der entscheidenden Phase alles.

Mit den beiden Niederlagen nach dem überraschenden Halbfinal-Vorstoss verpassten Heidrich/Vergé-Dépré den grössten gemeinsamen Erfolg - sie spielen seit der Saison 2017 zusammen. Dennoch können sie die EM mit etwas Abstand als Erfolg verbuchen. Einerseits fiel Heidrich im vergangenen Jahr wegen eines Bandscheibenvorfalls lange verletzt aus, andererseits war das Duo 2019 auf internationaler Ebene nie besser als im 9. Rang klassiert.

4. Plätze setzte es in der laufenden Saison auch für Nina Betschart und Tanja Hüberli an der WM in Hamburg und am Major-Turnier in Gstaad ab. Die letzte Schweizer EM-Medaille gab es 2018 in den Niederlanden. Die in Moskau in den Sechzehntelfinals ausgeschiedenen Betschart/Hüberli erreichten damals gar den Final, welchen sie aber in Den Haag gegen das einheimische Duo Sanne Keizer/Madelein Meppelink in zwei Sätzen verloren.

Als strahlende Siegerinnen gingen an den diesjährigen Titelkämpfen die Lettinnen Tina Graudina und Anastasija Kravcenoka hervor. Das im Teilnehmerfeld lediglich an 20. Stelle geführte Duo setzte sich im Final gegen Wojtasik/Kociolek 22:20, 21:19 durch.

 

Befreiungsschlag für Heidrich/Vergé-Dépré

Die Beachvolleyballerinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré spielen an den Europameisterschaften in Moskau um die Medaillen. Die Zürcherin und die Bernerin qualifizierten sich am Freitag mit zwei Siegen für die Halbfinals.

Nachdem sie die Deutschen Kim Behrens/Cinja Tillmann in drei Sätzen bezwungen hatten, gewannen sie in den Viertelfinals gegen die Tschechinnen Michala Kvapilova/Michaela Kubickova nach einer engen Partie 21:15, 18:21, 15:13. Im Tiebreak lagen Heidrich/Vergé-Dépré noch 12:13 im Rückstand.

In ihrem ersten EM-Halbfinal treffen Heidrich/Vergé-Dépré am Samstag auf Kinga Wojtasik/Katarzyna Kociolek. Gegen die als Nummer 4 gesetzten Polinnen haben die beiden Schweizerinnen, denen die erste gemeinsame Medaille an einem Titelkampf winkt, noch nie zuvor gespielt.

Für Heidrich und Vergé-Dépré kommt der Einzug unter die Top 4 einem Befreiungsschlag gleich. Nach einem Bandscheibenvorfall und einer langen Pause von Heidrich vor gut einem Jahr fand das Duo in dieser Saison den Tritt nie wirklich. Auf der World Tour kamen es an keinem Turnier über die Achtelfinals hinaus.

In Moskau bestreiten Heidrich/Vergé-Dépré, die zudem in den letzten Wochen in den Schatten ihrer erfolgreicheren Landsfrauen Nina Betschart und Tanja Hüberli gerieten, ihren ersten Halbfinal an einem internationalen Turnier seit Mai 2018.

Betschart/Hüberli dagegen verliessen die russische Hauptstadt mit einem Rückschlag. Das Duo scheiterte überraschend bereits in den Sechzehntelfinals. Es unterlag den Österreicherinnen Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig nach hartem Kampf 20:22, 21:19, 13:15. Betschart/Hüberli, letztes Jahr noch Zweite an der EM und diesen Sommer Vierte an der WM, hatten nach ihren zuletzt starken Auftritten zu den Favoritinnen auf den Titel gezählt.

Ausgeschieden sind auch die beiden Schweizer Männer-Teams. Mirco Gerson/Adrian Heidrich scheiterten an den Titelverteidigern Anders Mol/Christian Sörum mit 14:21, 24:26. Gegen die beiden Norweger, die derzeit das Mass aller Dinge im Beachvolleyball sind, hatten Gerson/Heidrich bereits letzte Woche in den Viertelfinals des World-Tour-Turniers von Wien das Nachsehen.

Für Beeler/Krattiger, das zweite Schweizer Männerteam in Moskau, war das Turnier bereits eine Runde zuvor zu Ende. Die Schweizer Meister blieben gegen die Niederländer Christiaan Varenhorst/Steven van de Velde chancenlos und verloren ihren Sechzehntelfinal 15:21, 13:21.

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Mit leeren Tanks auf Platz 4

Wie bereits an der WM vor einer Woche müssen die Beachvolleyballerinnen Nina Betschart und Tanja Hüberli am Major-Turnier in Gstaad mit Platz 4 vorliebnehmen. Für das Schweizer Duo jedoch ein grosser Erfolg.

Nina Betschart zeigt vollen Einsatz im Sand von Gstaad. BILD KEY

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Sandro Mühlebach

BEACHVOLLEYBALL. «Wir hätten nicht wirklich gedacht, dass wir dies schaffen können», hatte Tanja Hüberli vor dem Heimturnier zum 4. Rang an den Weltmeisterschaften in Hamburg gesagt. Dieselbe Aussage machte die Schwyzerin nun auch nach dem spannenden Turnier. Betschart/Hüberli überraschten in den letzten beiden Wochen nicht nur die Öffentlichkeit, sondern wohl am meisten sich selbst.

Nach den aufregenden Tagen im Rampenlicht gingen Betschart/Hüberli am Finaltag des Gstaader Jubiläums - das Turnier fand bereits zum 20. Mal statt - die Kräfte aus, der Krafttank war recht leer. Im Halbfinal gegen die Amerikanerinnen Alexandra Klineman/April Ross gingen die beiden Schweizerinnen nach einem starken Beginn zwar 18:11 in Führung. Doch danach fiel das Duo, das vor einem Jahr an den Europameisterschaften Silber gewonnen hatte, ein Stück weiter auseinander, die letzte Konzentration für die wichtigen Punkte war so nicht mehr vorhanden.

20:22 ging der Durchgang an die späteren Turniersiegerinnen Klineman/Ross. Von diesem Rückschlag erholten sich Betschart und Hüberli nicht mehr - weder im weiteren Verlauf des Halbfinals (17:21 im 2. Satz) noch im anschliessenden Spiel um Platz 3 gegen die Brasilianerinnen Ana Patricia/Rebecca (14:21, 12:21).

Chancenlos auf Bronze

«Wir spielten zweimal gegen Gegnerinnen, die es heute einfach besser machten», resümierte Hüberli. «Im Bronzespiel waren wir chancenlos, es hat einfach nicht mehr gereicht.» Ana Patricia/Rebecca gelang mit dem Sieg auch eine erfolgreiche Revanche für die Niederlage in den WM-Achtelfinals gegen die beiden Zentralschweizerinnen.

Es war offensichtlich, die Tanks bei der 23-jährigen Zugerin und der drei Jahre älteren Schwyzerin waren leer. «Körperlich waren wir nicht mehr so frisch», musste Hüberli über dem Spiel eingestehen. «Wenn man aber so hoch verliert, dann fehlen sicher auch noch ein paar andere Sachen.» Dass die Kräfte nach dem für das Duo ungewohnt happigen Programm schwanden, kam jedoch nicht überraschend.

Starke Leistung

Obwohl Betschart/Hüberli weiter auf den zweiten Podestplatz an einem Major-Turnier nach 2017 (3. Rang in Porec) warten müssen, können die Auftritte der Schweizer Nummern 1 nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es reicht dabei ein genauer Blick in die Geschichtsbücher des Gstaader Turniers, um das Resultat einzuordnen: Erst zum dritten Mal in den 20 Jahren schaffte es ein Schweizer Frauenteam unter die Top 4. 2012 waren Simone Kuhn/Nadine Zumkehr Dritte, 2017 Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré ebenfalls Vierte geworden.

Auch wenn die Enttäuschung direkt nach dem Spiel doch noch ein wenig überwog, konnten sich die beiden Spielerinnen bereits auch über das in den letzten Tagen Geleistete freuen. «Wir haben unglaublich viele tolle Momente erlebt in den letzten beiden Wochen. Ich bin so stolz auf unser Team», sagte Hüberli. «Nach der Enttäuschung am letzten Wochenende war das Turnier in Gstaad die beste Medizin.»

Dank der gewonnen Punkte im Ranking machten Betschart/Hüberli einen riesigen Schritt in Richtung dem grossen Ziel: der Olympia-Teilnahme. Nach den beiden 4. Rängen ist Swiss Volley der Quotenplatz fast nicht mehr zu nehmen.

Auch die Gstaader Turnier-Organisatoren freuten sich riesig mit den beiden Schweizerinnen. Dank dem Duo waren die Schweizer Farben bei der Jubiläumsausgabe des ältesten World-Tour-Turniers bis am letzten Tag vertreten. (sda)

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Beachvolleyball: Tanja Hüberli und Nina Betschart verpassen WM-Bronze

Tanja Hüberli und Nina Betschart können ihren Lauf an der Beachvolleyball-WM in Hamburg nicht mir einer Medaille krönen.

Sie verlieren im Spiel um Platz 3 gegen die Australierinnen Taliqua Clancy und Mariafe Artacho.Tanja Hüberli (l.) und Nina Betschart müssen sich trotz einer guten Weltmeisterschaft mit dem vierten Schlussrang begnügen.

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Die Zentralschweizerinnen unterlagen im Spiel um Platz 3 den Australierinnen Taliqua Clancy/Mariafe Artacho 18:21, 20:22. Die an Nummer 16 gesetzten Schweizerinnen lieferten sich mit den Australierinnen, den Nummer 7 der Setzliste, eine enge Partie.

Im ersten Satz machten Hüberli/Betschart einen frühen deutlichen Rückstand wett und im zweiten hielten sie noch besser dagegen. Doch Clancy/Artacho waren unter dem geschlossenem Dach des Stadions am Rothenbaum gerade in den entscheidenden Momenten eine Spur sicherer.

Letztmals gewann 2005 mit Sascha Heyer/Paul Laciga ein Schweizer Team eine WM-Medaille (Silber). Ein Schweizer Frauen-Duo konnte bislang noch nie WM-Edelmetall holen. Hüberli/Betschart waren am Freitag ganz nahe dran, als sie im Halbfinal nur knapp und nach vergebenem Matchball verloren.Titel nach Kanada

WM-Gold sicherten sich in Hamburg Sarah Pavan und Melissa Humana-Paredes aus Kanada. Sie setzten sich im Endspiel gegen April Ross und Alexandra Klineman (USA) mit 2:0 durch. Am Freitag waren sie im Halbfinal noch fast gescheitert – an Hüberli/Betschart.

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Hüberli/Betschart spielen nach dramatischem Halbfinal um Bronze

Tanja Hüberli/Nina Betschart können an der Beachvolleyball-WM in Hamburg nicht mehr Weltmeister werden, dürfen aber weiter auf eine Medaille hoffen. Im Halbfinal scheitern sie hauchdünn.

Nina Betschart und Tanja Hüberli verpassten die Sensation nur knapp. In einem hochdramatischen und emotionalen Halbfinal gegen die Kanadierinnen Melissa Humana-Paredes und Sarah Pavan verloren die Schweizerinnen 19:21, 21:17, 17:21). Nachdem sie sechs Matchbälle abgewehrt und einen eigenen Matchball vergeben hatten, schaffte die lange Sarah Pavan mit einer Blockaktion die Entscheidung. Schon an den letzten Titelkämpfen in Wien waren Hüberli/Betschart den Kanadierinnen, die im Vorjahr am Major-Turnier in Gstaad triumphiert hatten, unterlegen.

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Noch immer ist aber die erste Medaille eines Schweizer Frauen-Teams möglich. Dazu benötigen Hüberli/Betschart am Samstag im Spiel um Platz 3 einen Sieg gegen das australische Duo Taliqua Clancy/Mariafe Artacho, die Nummer 7 des Turniers. Clancy/Artacho hatten in den Achtelfinals die andere Schweizer Paarung, Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré, ausgeschaltet.

"Wie ein Traum"

Das Highlight des Tages hatten die beiden Schweizerinnen in ihrem ersten Spiel vom Freitag gesetzt, indem sie sich gegen die Brasilianerinnen Barbara/Fernanda mit 19:21, 21:13, 15:13 in die Halbfinals vorkämpften. Wie schon tags zuvor beim Exploit gegen die als Nummer 4 gesetzten Brasilianerinnen Ana Patricia/Rebecca verloren Hüberli/Betschart auch im Viertelfinal gegen das erneut höher eingestufte brasilianische Duo den ersten Satz. Doch die Schweizerinnen, lediglich die Nummer 16 des Turniers, vermochten sich erneut zu steigern und setzten sich letztlich verdient mit 19:21, 21:13, 15:13 durch.

"Es fühlt sich an wie ein Traum, der wahr wird", freute sich Blockspielerin Hüberli, die zusammen mit Betschart vor einem Jahr EM-Silber gewonnen hat. "Wir sind hierhergekommen und wussten, dass wir gut spielen können. Aber wenn du dann die Halbfinals erreichst, ist das schon etwas Besonderes." Für Philippe Saxer, den Direktor Beachvolleyball bei Swiss Volley, war klar: "Was Tanja und Nina heute Mittag gezeigt haben, ist etwas vom Besten im Schweizer Frauen-Beachvolleyball, das ich je gesehen habe - wenn nicht sogar das Beste."

Hüberli/Betschart schaffen Historisches

Der Halbfinaleinzug der beiden Zentralschweizerinnen war gleich in doppelter Hinsicht historisch: Noch nie zuvor schaffte es ein Frauenteam aus der Schweiz an einer WM in die Halbfinals. Bislang war ein 5. Rang von Nicole Schnyder/Simone Kuhn aus dem Jahr 2003 das beste Resultat. Bei den Männern gab es 1999 (Paul und Martin Laciga) und 2005 (Paul Laciga/Sascha Heyer) zweimal Silber.

Mit dem Erfolg von Hüberli/Betschart stand auch fest, dass die stolze Volleyball-Nation Brasilien erstmals überhaupt in der WM-Geschichte mit keinem Frauenteam unter den Top 4 vertreten ist.

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Betschart/Hüberli glückt Exploit

Nina Betschart (links) und Tanja Hüberli (rechts) schaffen an der WM in Hamburg den ExploitZoom

BEACHVOLLEYBALL ⋅ Nina Betschart/Tanja Hüberli sorgen an der Beachvolleyball-WM in Hamburg am Donnerstag für einen versöhnlichen Schweizer Abschluss. Dem Duo glückt im Achtelfinal ein Exploit.

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Dank einem 19:21, 21:15, 15:12-Sieg über die als Nummer 4 gesetzten Brasilianerinnen Ana Patricia/Rebecca erreichten Nina Betschart und Tanja Hüberli die Viertelfinals. Zum ersten Mal seit 14 Jahren erreichte damit wieder ein Schweizer Beachvolleyball-Duo an der WM mindestens die Runde der besten 8.

Für die EM-Zweiten von 2018 kam der ersten Erfolg gegen das brasilianische Duo genau zum richtigen Zeitpunkt. Hatten sich Betschart/Hüberli an den Viersterne-Turnieren von Itapema und Warschau den Brasilianerinnen Ana Patricia/Rebecca noch jeweils in drei Sätzen geschlagen geben müssen, glückte ihnen im dritten Anlauf die Wende nach verlorenem Startsatz.

Im Viertelfinal treffen Betschart/Hüberli entweder auf Julia Sude/Karla Borger aus Deutschland oder mit Barbara/Fernanda auf das nächste brasilianische Duo.

Der Tag in Hamburg fand damit einen versöhnlichen Abschluss, nachdem er mit einer Enttäuschung angefangen hatte. Das einzige Schweizer Männerduo in Hamburg, Adrian Heidrich und Mirco Gerson, schieden in den Sechzehntelfinals sang- und klanglos aus.

Heidrich/Gerson, die als Gruppensieger in die K.o.-Phase eingezogen waren, mussten sich den Italienern Enrico Rossi/Adrian Carambula mit 11:21, 13:21 geschlagen geben, und beendeten die WM im geteilten 17. Rang.

Zu keinen Zeitpunkt fanden Heidrich/Gerson auch nur in die Nähe ihrer Normalform. Obwohl sie im Ranking als Nummer 35 etwas höher eingestuft waren als das italienische Duo (45), blieben sie chancenlos. Heidrich sprach hinterher von einem "Abschlachten".

Ebenso hielt der Donnerstag für Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré keine Erfolgsmedlung bereit. Die Schweizerinnen waren den australischen Weltranglisten-Zweiten Mariafe Artacho/Taliqua Clancy im Achtelfinal trotz ansprechender Leistung 16:21, 22:20, 9:15 unterlegen. info

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Beide Schweizer Frauen-Duos weiter

Nina Betschart qualifiziert sich mit Partnerin Tanja Hüberli für die WM-Achtelfinals  Die Schweizer Frauenduos überstehen an der Beachvolleyball-WM in Hamburg die erste K.o.-Runde. Beide Paare schaffen es nach hartem Kampf in die Achtelfinals.

Nina Betschart und Tanja Hüberli bezwangen im Sechzehntelfinal die Slowakinnen Andrea Strbova/Natalia Dubovcova in drei Sätzen. Nach dem Verlust des ersten Durchgangs (16:21) schafften die EM-Zweiten von 2018 mit dem gleichen Skore den Satzausgleich. Das finale Kurz-Set wurde trotz ständiger und zeitweise auch klarer Führung doch noch zur Zitterpartie für die Schweizerinnen. Sie führten 11:6 und 14:10, vergaben dann aber vier Matchbälle in Folge, ehe sie sich mit 16:14 doch noch durchsetzten.

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Im Achtelfinal vom Donnerstag wartet das brasilianische Top-Duo Ana Patricia/Rebecca auf Hüberli/Betschart. Die Weltnummern 3 aus Südamerika setzten sich in den Sechzehntelfinals gegen die Chinesinnen Wang/Xue locker 21:11, 21:13 durch.   

HEIDRICH/VERGÉ-DÉPRÉ NACH ABGEWEHRTEM MATCHBALL WEITER

Ein ähnlicher Härtetest wartet in der zweiten K.o.-Runde auf Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré. Sie treffen auf die Australierinnen Taliqua Clancy/Mariafe Artacho. Die Weltnummern 2 haben vor drei Wochen das World-Tour-Turnier in Warschau gewonnen, in der Gruppenphase mussten sie im Gegensatz zu den Schweizerinnen jedoch schon eine Niederlage einstecken. Infos

Bereits in den Sechzehntelfinals wurden Heidrich/Vergé-Dépré vom einheimischen Duo Sarah Körtzinger/Leonie Schneider hart gefordert. Es dauerte fast eine Stunde, ehe der 24:22, 19:21 und 16:14-Erfolg der favorisierten Schweizerinnen feststand. Im Entscheidungssatz mussten Heidrich/Vergé-Dépré sogar einen Matchball abwehren, nachdem sie 13:11 in Führung gelegen hatten.   Infos

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Gruppensieg für Heidrich/Vergé-Dépré

Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré präsentieren sich an der WM in Hamburg weiter in blendender Verfassung. Das Schweizer Duo holte sich ungeschlagen den Gruppensieg. Die ebenfalls qualifizierten Tanja Hüberli/Nina Betschart bezogen ihre erste Niederlage.

Heidrich/Vergé-Dépré gewannen das letzte Spiel der Vorrunde gegen die punktelosen Uruguayerinnen Camila Bausero/Maria Ritt 21:15, 21:12 und schlossen den ersten Teil der WM mit einer makellosen Bilanz ab.

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Nach den beiden Siegen zum Auftakt gegen die höher gesetzten Teams Heather Bansley/Brandie Wilkerson aus Kanada sowie Kim Behrens/Cinja Tillmann aus Deutschland wurden die Schweizerinnen von den Südamerikanerinnen wenig gefordert. Das Duo aus Uruguay kam in keinem seiner drei Gruppenspiele in die Nähe eines Satzgewinnes und machte in keinem Satz mehr als 15 Punkte. "Es ist ja nicht immer ganz leicht, gegen solche Gegner die nötige Spannung aufzubauen, aber wir haben es durchgezogen und einen guten Job gemacht", kommentierte Heidrich, die nach dem Bandscheibenvorfall vom letzten Jahr eigenen Angaben zufolge "noch nicht bei 100 Prozent" ist.

Neben Heidrich/Vergé-Dépré stehen auch Tanja Hüberli und Nina Betschart in den Sechzehntelfinals. Die beiden Zentralschweizerinnen erlitten allerdings zum Abschluss der Vorrunde eine Niederlage und ziehen als Gruppenzweite in die K.o.-Phase. In der Neuauflage des verlorenen letztjährigen EM-Finals unterlagen Hüberli/Betschart den Niederländerinnen Madelein Meppelink/Sanne Keizer etwas leichtfertig 18:21, 18:21. Trainer Christoph Dieckmann ärgerte sich vor allem über die nicht genutzte Chance zum 19:16 im ersten Satz. "Da hätten wir mehr draus machen müssen." Hüberli fand den Auftritt "nicht so schlecht, aber es war von allem ein bisschen zu wenig".

In den Sechzehntelfinals bekommen es Betschart/Hüberli am Mittwoch mit den Slowakinnen Andrea Strbova und Natalia Dubovcova zu tun. Heidrich/Vergé-Dépré spielen gegen das deutsche Duo Sarah Schneider/Leonie Körtzinger, das sich über die Lucky-Loser-Runde qualifizierte.

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Alle Schweizer Duos mit weisser Weste

Den Schweizer Beachvolleyballern ist der Auftakt zur WM in Hamburg vollends geglückt. Alle drei Duos starteten mit einem Sieg in die Gruppenphase.

Nach dem Zweisatzerfolg von Tanja Hüberli/Nina Betschart am Freitag gaben auch Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré und bei den Männern Adrian Heidrich/Mirco Gerson in ihrem Auftaktspiel keinen Satz ab.

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Dabei konnte der 21:19, 21:18-Erfolg von Heidrich/Gerson gegen die höher eingestuften Kanadier Sam Pedlow/Sam Schachter nicht unbedingt erwartet werden. Für Philippe Saxer, den Direktor Beachvolleyball im Schweizer Volleyballverband, war "der starke Service von Mirco (Gerson) und die guten Blocks von Adrian (Heidrich)" ausschlaggebend für den Erfolg. Dabei sah es für das als Nummer 35 gesetzte Schweizer Duo danach aus, als müsste es noch in einen Entscheidungssatz. Dank einer Serie von fünf Punkten in Folge brachten sie aber auch den zweiten Durchgang ins Trockene.

Einen starken Eindruck hinterliess wenige Stunden später auf dem Centre Court im Hamburger Stadion am Rothenbaum auch Adrian Heidrichs Schwester Joana mit ihrer Partnerin Anouk Vergé-Dépré. Einzig im ersten Durchgang leistete sich das als Nummer 32 gesetzte Duo gegen die Einheimischen Kim Behrens/Cinja Tillmann einen kleinen Durchhänger. Ansonsten blieben Heidrich/Vergé-Dépré äussert souverän und setzten sich letztlich ungefährdet in 36 Minuten 21:17, 21:11 durch. "Dieser Sieg gibt den beiden sicher ein gutes Gefühl für den weiteren Verlauf des Turniers", so Saxer.

Während die Schweizer Männer erst am Montag wieder im Einsatz stehen, sind die Frauen bereits am Sonntag wieder gefordert. Die letztjährigen EM-Zweiten Hüberli/Betschart messen sich um 12.00 Uhr mit den Ägypterinnen Randa Radwan/Doaa Elghobashy und sind dabei klarer Favorit. Anders sieht es bei Heidrich/Vergé-Dépré aus, die um 14.00 Uhr auf die Weltranglistenersten Heather Bansley/Brandie Wilkerson aus Kanada treffen. Mit einem weiteren Sieg hätten die Schweizer Duos die Qualifikation für die Sechzehntelfinals auf sicher.

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Heidrich mit Comeback zum Saisonauftakt

Die Schweizer Beachvolleyballerin Joana Heidrich kehrt nach ihrer halbjährigen Verletzungspause diese Woche auf die World Tour zurück. Zusammen mit ihrer Partnerin Anouk Vergé-Dépré bestreitet die Zürcherin das erste Turnier des Jahres in Den Haag.Die Schweizer Beachvolleyballerin Joana Heidrich kehrt nach ihrer halbjährigen Verletzungspause diese Woche auf die World Tour zurück. Zusammen mit ihrer Partnerin Anouk Vergé-Dépré bestreitet die Zürcherin das erste Turnier des Jahres in Den Haag.

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Mitte Juli war bei Joana Heidrich ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert worden. Nach einer mehrmonatigen Pause begann die 27-Jährige im Oktober wieder mit dem Training. Nun ist Heidrich pünktlich zum Saisonstart in den Niederlanden wieder fit. Nach einem erfolgreich verlaufenen Belastungstest kurz vor Weihnachten entschied sich das Duo für einen Start am Hallenturnier.

Der Event in Den Haag, einem der zweithöchsten Kategorie, findet in dieser Form erst zum zweiten Mal statt. Bei der Hallen-Premiere vor einem Jahr standen Nina Betschart und Tanja Hüberli als Dritte auf dem Podest. Das Duo, das sich in Abwesenheit von Heidrich/Vergé-Dépré zur nationalen Nummer 1 gespielt hat, tritt zur vierten gemeinsamen Saison an und steht in den Niederlanden ebenfalls am Start.

World Tour Den Haag

Bei den Männern verzichteten Nico Beeler und Marco Krattiger auf die Reise an die Nordsee. Krattiger hatte im Herbst eine Fussverletzung erlitten und befindet sich noch im Aufbau. Beeler/Krattiger werden im März in Doha auf der Tour 2019 debütieren. In Den Haag teilnehmen werden dagegen Adrian Heidrich und Mirco Gerson.

Die Saison 2019 steht für die Beachvolleyballerinnen und -volleyballer im Zeichen der Weltmeisterschaften, die vom 28. Juni bis 7. Juli in Hamburg stattfinden, sowie der Punktejagd für die Olympia-Qualifikation 2020. Die Qualifikationsphase begann bereits im Herbst und wird nach dem Aufgalopp von ein paar wenigen Turnieren nun so richtig lanciert.

Im Programm der World Tour 2019 figurieren aktuell drei Turniere der höchsten Kategorie (5 Sterne) und zehn der zweithöchsten (4 Sterne). Im Kalender fehlen im Vergleich zum Vorjahr unter anderen die Events in Fort Lauderdale und Luzern. Das 5-Sterne-Turnier in Florida wurde erst kürzlich abgesagt, der zweite Schweizer Anlass nebst Gstaad (9. bis 14. Juli) stand gar nie im Kalender.

Die Organisatoren von Luzern hatten bereits in den letzten Jahren ums finanzielle Überleben gekämpft. Weil zugesicherte Investoren-Gelder aus dem Nahen Osten für das letzte Turnier im Mai 2018 offenbar nie in der Schweiz ankamen, dürfte der Event in der Zentralschweiz nun endgültig der Vergangenheit angehören.

Zum fixen Programmpunkt zählt dagegen das Turnier von Gstaad, das seit 2000 ununterbrochen stattfindet und damit das "dienstälteste" der World Tour ist. In diesem Jahr findet im Berner Oberland zwei Wochen nach der WM die Revanche für den international wichtigsten Beachvolleyball-Anlass des Jahres statt.

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