Mélanie Pauli zurück zum VC Kanti
Nicht als Spielerin, aber als Athletik- und Co-Trainerin
von Dirk Gross kehrt die Bern-Jurassierin Mélanie Pauli auf die
Saison 2013/14 hin zum VC Kanti zurück.
Dass Mélanie Pauli ihre Aktivkarriere nach der
Frauen-Europameisterschaft vom 6. bis zum 14. September im Zürcher
Hallenstadion beenden wird, ist keine grosse Überraschung. Vom
NLA-Team in Köniz (Platz 3 2012/13 hinter Volero und dem VC Kanti)
hatte sie sich im Frühling verabschiedet. Die Aktivitäten der
33-Jährigen rundherum waren schon immer beträchtlich, das begann
nicht erst, als Pauli vor zwei Saisons den VBC Schaffhausen – den
sie als ambitionierte Spielertrainerin zum NLB-Meistertitel geführt
hatte – wieder in Richung Spitze verliess. Beim A-Club
Franches-Montagnes und in der letzten Saison bei Köniz übernahm sie
neben der Liberoposition auf dem Feld bei Florian Steingruber auch
das Amt als Co- und Athletik- Trainerin. Daneben war sie seit
längerer Zeit auch Assistenztrainerin im Schweizer
Nachwuchs-Nationalteam. Beruflich hatte sich die eidgenössisch
diplomierte Turn- und Sportlehrerin (Diplom II) schon vor einiger
Zeit zusammen mit Barbara Surbeck mit der Firma
«Surbeck-Pauli-Fitnesscoaching » ein weiteres Standbein neben dem
Volleyball und den Sportstunden an der Kantonsschule aufgebaut.
VC Kanti und Talent-School Zürich Nun kehre Pauli in der
Funktion als Athletik- und Co-Trainerin an ihre alte Wirkungsstätte
nach Schaffhausen zurück, freut sich Heinz Looser. Ab Mitte
September steht sie Dirk Gross als Assistentin zur Verfügung. In
ihrer aktiven Zeit spielte Pauli in der NLA neben dem VBC Biel und
Kanti Schaffhausen noch für VFM Franches-Montagnes und Köniz. Unter
ihrer Führung gelang dem VBC Schaffhausen 2011 der Aufstieg in die
NLA, den der Verein aus verschiedenen Gründen nicht annahm. Neben
der Teilzeitanstellung beim VC Kanti wird Mélanie Pauli zudem neue
Cheftrainerin in der Volleyball-Talent- School Zürich. Das dritte
Drittel ihrer Tätigkeit widmet sie dem zusammen mit Barbara Surbeck
geführten Schaffhauser Fitnesscoaching-Unternehmen. «Nach der EM
werde ich meine Prioritäten klar im Beruf setzen, spielen ginge
nicht mehr daneben», erklärt sie. Zu ihren Kunden zählt sie zum
Beispiel den Snowboarder Marvin James.
Alles für die EM tun Bevor Mélanie Pauli im Herbst ihre
neue dreigeteilte berufliche Herausforderung annehmen wird,
konzentriert sie sich diesen Sommer bis hin zum Karrierehöhepunkt
EM-Endrunde mit der Schweiz voll aufs Volleyballspielen auf
höchstem Niveau. Sie will an der EM Stammspielerin sein. «Diesem
Ziel ordne ich alles unter», sagt die Welsche dediziert, «ich will
hinterher nichts zu bereuen haben. Die EM wird für uns ein grosses
Erlebnis.» Dass sie physisch und mental gut drauf ist, das hat sie
im Leistungsbereich zur Genüge bewiesen, am notwendigen Ehrgeiz hat
es ihr nie gefehlt. Kantipräsident Heinz Looser hatte sie im Alter
von 22 Jahren auf die Saison 2002/2003 hin von Biel zum VC Kanti
Schaffhausen (Trainer Chuanlun Liu) geholt, bei dem sie fünf
Saisons lang als Libero im Einsatz stand. An ihr Debüt im Schweizer
Nationalteam erinnert sich Pauli noch sehr gut: Es war 2001 in
Urbino – unter Andi Vollmer, der damals den italienischen
Nationaltrainer vertrat. (hcs.)